„Whatever it takes“ – was immer auch nötig ist. Mit dieser Aussage versuchte der damalige Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi in der dramatischen Euro-Krise im Sommer 2012 die Finanzmärkte zu beruhigen.
„Whatever it takes“ – mit der gleichen Formulierung flankierte der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz im vergangenen Monat seine Ankündigung, ein viele hundert Milliarden Euro schweres Finanzpaket zu schnüren, um die Verteidigungsfähigkeit in Deutschland herzustellen und überfällige Investitionen in die deutsche Infrastruktur vornehmen zu können.
„Whatever it takes“. Inzwischen wurde der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD veröffentlicht und der bAV-affine Leser hat mit Spannung darauf gewartet, zu erfahren, ob auch in diesem Bereich die Politik plant, „alles Nötige zu tun“, um die bAV zu stärken.
Der bAV wurden im Koalitionsvertrag vier Sätze gewidmet:
„Zusätzlich werden wir die betriebliche Altersversorgung stärken und deren Verbreitung besonders in kleinen und mittleren Unternehmen und bei Geringverdienern weiter vorantreiben. Die Geringverdienerförderung werden wir verbessern. Wir werden die betriebliche Altersvorsorge digitalisieren, vereinfachen, transparenter machen und entbürokratisieren. Die Portabilität der betrieblichen Altersvorsorge für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei einem Arbeitgeberwechsel wollen wir erhöhen.“
Was das schließlich konkret bedeuten wird, bleibt abzuwarten. Interessant wird dabei unter anderem sein, was von dem in der letzten Legislaturperiode vorgelegten Entwurf eines zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetzes aufgegriffen wird und womit darüber hinaus aufgewartet wird. In jedem Fall ist zu hoffen, dass bei den gesetzgeberischen Initiativen die Stimmen aus der bAV-Praxis stärker gehört und berücksichtigt werden, als das in den letzten Jahren der Fall war.
In Anbetracht der insuffizienten gesetzlichen Rentenversicherung, die dringend einer flankierenden Säule – vorzugsweise der bAV – bedürfte, wäre es wünschenswert, wenn der Gesetzgeber den Mut hätte, die Weichen konsequent in Richtung einer Stärkung der bAV zu stellen, ganz im Sinne eines „Whatever it takes“.
Darauf hoffen darf man, darauf warten sollte man indessen nicht. Denn schon jetzt bietet die bAV vielfältige und gute Möglichkeiten, effizient für das Alter vorzusorgen. Auch hier gilt: Zeit ist Geld. Geld in Form von Vorsorgebeiträgen und Erträgen aus dem Zinseszinseffekt.
Sie möchten in Ihrem Unternehmen eine bAV einrichten oder ein vorhandenes Versorgungswerk anpassen? Unsere Experten stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
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