Kyra Eissing - 30 Nov 2021

Arbeitnehmer fühlen sich in Bezug auf bAV oft schlecht informiert

  • Kommunikation und Information zur bAV aus Arbeitnehmersicht unbefriedigend
  • Arbeitgeber müssen aktiv werden
  • Qualitative und kontinuierliche Kommunikation des Arbeitgebers muss zur Selbstverständlichkeit werden

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) hat bei Arbeitnehmer:innen nach wie vor einen hohen Stellenwert. Ein attraktives bAV-Angebot wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterbindung aus und kann Arbeitgebern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im sogenannten War for Talents (dt.: Krieg um Talente) verschaffen. Zu diesem Ergebnis kam die jährliche bAV-Studie (2020) von Deloitte.

Im Jahr 2020 gaben insgesamt 80 Prozent der Befragten an, dass sie bei einem etwaigen Jobwechsel auf eine vom Arbeitgeber finanzierte bAV achten. Davon konstatierten 41 Prozent, dass ihnen dieser Aspekt sogar sehr wichtig ist.

Abb. 1 – Wichtigkeit einer arbeitnehmerfinanzierten bAV

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Deloitte, bAV in unsicheren Zeiten, 2020

Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt ebenfalls die repräsentative Studie von Stepstone. Bei der Frage „Welche Mitarbeitervorteile wollen Arbeitnehmer?“ liegt die betriebliche Altersvorsorge mit 48,5 Prozent auf Platz 1.

Doch wie werden Mitarbeiter über die bAV informiert?

Verglichen mit dem Jahr 2019 ist im Jahr 2020 laut Deloitte-Studie ein Rückschritt hinsichtlich der Aufklärung von Arbeitnehmern in Sachen bAV zu konstatieren. Während im Jahr 2019 noch 42 Prozent der Befragten angaben, dass sie sich zum Thema bAV ausreichend informiert fühlen, sank die Zahl im Jahr 2020 auf 37 Prozent.

Abb. 2 – Informiertheit der Arbeitnehmer in Bezug auf bAV

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Deloitte, bAV in unsicheren Zeiten, 2020

Für die Informationsbeschaffung nutzen die Arbeitnehmer verschiedene Quellen. Mit 32 Prozent ist der Arbeitgeber dabei die wichtigste Quelle. Platz 2 teilen sich mit jeweils 24 Prozent Versicherer und öffentliche Medien. Mit gerade einmal 9 Prozent spielen Betriebsräte eine eher untergeordnete Rolle.

Abb. 3 – Informationsquellen

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Deloitte, bAV in unsicheren Zeiten, 2020

Fazit

Um die Informationslage rund um die bAV zu verbessern, sollten Arbeitgeber aktiver werden, denn die Kommunikation zur bAV ist aus Sicht der meisten Arbeitnehmer ausbaufähig. Wichtig sind Kontinuität und einfache Verfügbarkeit. Dabei sollten Arbeitgeber auf Medien setzen, die dem Zeitgeist entsprechen und die auch während der Arbeitszeit genutzt werden können. Die Bandbreite ist vielfältig: von digitalen Informationsplattformen, über individualisierbare Flyer oder Beiträgen in der Firmenzeitschrift können Arbeitgeber einen geeigneten Kommunikationsmix zusammenstellen. Auch regelmäßige Belegschaftsveranstaltungen und persönliche Einzelberatungen, die sowohl online als auch vor Ort organisiert werden können, erhöhen die Aufmerksamkeit und das Interesse der Arbeitnehmer. Ausgewiesene bAV-Experten unterstützen bei der Umsetzung und entlasten die unternehmenseigenen HR-Ressourcen. .

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