Christel Mayer - 28 Jun 2024

Einbußen im Ruhestand: 81 Prozent der Rentner:innen hätten mehr erwartet!

  • Die HDI Rentner-Studie 2024 deckt auf
  • Jeder zweite Rentner muss sich deutlich einschränken
  • Rückblickend würden 61 Prozent der Befragten mehr vorsorgen

Die Vorfreude auf den Ruhestand ist groß: endlich Zeit für die schönen Dinge des Lebens, so zumindest der Plan. Doch die Realität holt viele neu eintretende Rentner:innen auf den Boden der Tatsachen zurück. Eine aktuelle, repräsentative HDI-Umfrage unter 1.053 Rentnerinnen und Rentnern bis 70 Jahre in Deutschland zeigt, wie es wirklich um ihre Versorgungssituation bestellt ist.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Lebensstandard anpassen
    81 Prozent der Rentner:innen können sich finanziell weniger leisten als sie selbst erwartet hatten und müssen sich im Alter deutlich einschränken. 38 Prozent können sogar ihren Lebensstandard nicht mehr halten. Für die Zukunft rechnet die Hälfte der Befragten noch mit einer weiteren Verschlechterung ihrer Situation.
  • Abgaben unterschätzt
    Vor Eintritt in den Ruhestand haben 50 Prozent der Befragten mit einer höheren Rente gerechnet. Mehr als die Hälfte hat die Höhe der Steuern und Abgaben auf fällige Versorgungsleistungen unterschätzt.
  • Ernüchternde Renten
    1.330 EUR beträgt die durchschnittliche mtl. Netto-Rente der befragten Jung-Ruheständler. Nur 14 Prozent beziehen monatlich mehr als 2.000 Euro nach Steuern und Abgaben. Bei Frauen liegt die Anzahl nochmals deutlich darunter (8 Prozent). Bemerkenswert: 77 % der befragten ehemaligen Selbstständigen und Freiberufler verfügen lediglich über ein Renten-Einkommen netto bis 1.200 EUR.
  • Von Eigenvorsorge profitieren
    64 Prozent haben nicht eigeninitiiert vorgesorgt und ausschließlich auf die gesetzliche Rente vertraut. Bei den privaten Vorsorgemaßnahmen standen bei Angestellten die betriebliche Altersvorsorge (60 Prozent), Lebens- und Rentenversicherungen (40 Prozent) und Wohneigentum (37 Prozent) oben an. Entsprechend trägt bei 36 % dieser Rentner:innen die Betriebsrente zu einem wesentlichen Teil zum jetzigen Einkommen bei.
  • Konsum einschränken
    Rentner müssen Verzicht üben. Gespart wird insbesondere bei Autos, Reisen, Luxusgütern und Restaurantbesuchen. Dennoch geben 64 Prozent an, mit ihrem Rentendasein überwiegend glücklich zu sein. Sind Rentner eher unglücklich, liegt das meistens an einer prekären finanziellen Situation.
  • Heute anders entscheiden
    Die Mehrheit der Befragten blicken kritisch zurück: 61 Prozent würden rückblickend mehr vorsorgen - knapp ein Drittel sogar deutlich mehr. Dem „früheren Ich“ würden sie vor allem den frühzeitigen Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung, vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers sowie eine professionelle Beratung empfehlen.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der Stellenwert einer ergänzenden Vorsorge während des Erwerbslebens stark unterschätzt wird und die Menschen später von der Realität eingeholt werden. Umso wichtiger ist es für noch aktive Arbeitnehmende und Selbstständige frühzeitig zu handeln und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere für Arbeitnehmer bietet die betriebliche Altersversorgung in Kombination mit kapitalmarktorientierten Produkten die Chance aus mehreren Renditequellen zu schöpfen. Staatliche Förderungen, wertvolle Arbeitgeberzuschüsse, kollektive Sonderkonditionen und hohe Ertragschancen am Kapitalmarkt ermöglichen den Aufbau einer effizienten Zusatzrente.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Gestaltung oder Überprüfung Ihrer betrieblichen Altersversorgung.

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