Betriebliche Altersversorgung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist längst kein Mythos mehr, sondern wächst schneller als bisher von Experten erwartet. So konstatiert die Bertelsmann Stiftung, dass im Jahr 2021 66 % der befragten Unternehmen einen Fachkräftemangel erwarteten. Im Jahr 2020 waren es im Vergleich lediglich 55 %. Zwar ist der Mangel branchenübergreifend zu beobachten, jedoch lassen sich bereits Schwerpunktbranchen erkennen, die im besonderen Maße betroffen sind. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz seien insbesondere die Berufsfelder Mathematik, Informatik, Technik, Naturwissenschaft und der Gesundheitsbereich gefährdet. Insgesamt sind ca. 81 von 352 Berufsgruppen direkt von dem Fachkräftemangel betroffen.
Diese Wende geht an den Unternehmen nicht spurlos vorbei. Während im Jahr 2010 lediglich 16 % die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung im Fachkräftemangel sahen, stieg die Anzahl im Jahr 2021 auf mehr als 50 %. Studien zufolge sind insbesondere kleinere Unternehmen stärker von dem Fachkräftemangel betroffen.
Wie sehen mögliche Anreizsysteme aus?
In Fachkreisen wird der Fachkräftemangel oftmals als sogenannter „war for talents“ bezeichnet. Unternehmen sind angesichts der damit verbundenen Risiken gut beraten auf geeignete Anreizsysteme und wirkungsvolle Employee-Benefits zu setzen. Eine Studie der FAZ und Generali kam zu dem Ergebnis, dass 83 % der befragten Unternehmen im Mittelstand eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) mit Arbeitgeber-Beteiligung als geeignetes System zur Mitarbeiterbindung einstufen. Auch aus Arbeitnehmersicht gewinnt die bAV in Bezug auf die Wahl des Arbeitgebers an Bedeutung. So gaben im Jahr 2022 78 % der Arbeitnehmer an, dass sie bei einem Arbeitgeber-Wechsel auf ein bAV-Angebot achten (Deloitte-Studie, 2022).
Was zeichnet eine bAV aus?
Die bAV kann wirkungsvoll und effizient zur Mitarbeiter-Gewinnung, -Bindung und -Motivation eingesetzt werden. Der bAV-Lohn bleibt bei geeigneter Gestaltung durch staatliche Förderung ohne Lohnnebenkostenbelastung und ist somit aus Arbeitgebersicht deutlich kostengünstiger als eine klassische Gehaltserhöhung. Doch auch für den Arbeitnehmer ergeben sich Vorteile. Diese sparen bei einer Bruttoentgeltumwandlung Steuern und Sozialabgaben. Zudem erhalten Arbeitnehmer im Rahmen der bAV oftmals Kollektivkonditionen, die sie als Verbraucher bei Privatverträgen nicht erhalten würden. Diese zeichnen sich durch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und unter Umständen durch vereinfachte Risikoprüfungen bei der Absicherung der Berufsunfähigkeit aus.
Besonders effizient kann eine bAV auch durch die Kombination einer Direktversicherung mit steuerfreien Sachbezügen zugunsten einer Gutschein-Geldkarte o.ä. gestaltet werden. Vorteil: Ohne spürbaren Konsumverzicht können Arbeitnehmer für das Alter vorsorgen. Gleichzeitig steigert das Firmen-Image und bietet einen attraktiven Benefit.
Wichtig: Der Erfolg eines betrieblichen Versorgungssystems hängt auch von der Kommunikation und der Präsenz in den Köpfen der Arbeitnehmer statt. Um so wichtiger ist es, geeignete Informationskanäle, Plattformen und Services zu wählen und diese regelmäßig zu bedienen. Die Bandbreite ist vielfältig und reicht von gelabelten Flyern und Online-Portalen über Belegschaftspräsentationen bis hin zur klassischen Einzelberatung. Erfahrene Experten und spezialisierte Anbieter können hier Informationspakete schnüren, die zu den Anforderungen des Unternehmens passen.
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