Gesetzliche Rentenversicherung: Deutliches Rentenplus zum 1. Juli 2022

• Renten steigen in Ost- und Westdeutschland zum 1. Juli 2022 deutlich

• Nachholfaktor wurde wieder eingesetzt

• Weiterer Schritt zu Angleichung der Ost- an die West-Renten

Die Renten der Deutsche Rentenversicherung werden zum 1. Juli 2022 in Westdeutschland deutlich um 5,35 % und in den neuen Ländern um 6,12 % erhöht. Damit ergibt sich eine Anhebung des Rentenwertes von gegenwärtig 34,19 Euro auf 36,02 Euro in Westdeutschland und von gegenwärtig 33,47 Euro auf 35,52 Euro im Beitrittsgebiet.

Diese signifikante Anhebung des aktuellen Rentenwertes erfolgt auf Basis der vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Lohnentwicklung und der Entwicklung des beitragspflichtigen Entgeltes der Versicherten, die für die Einnahmensituation der gesetzlichen Rentenversicherung entscheidend ist.

Im Rahmen der Anpassung wird zudem eine Vereinbarung des Koalitionsvertrages umgesetzt: Das Wiedereinsetzen des Nachholfaktors sorgt dafür, dass die nicht vorgenommene Rentenkürzung des vergangenen Jahres mit der Rentenerhöhung verrechnet wird und damit die Rentenanpassung der tatsächlichen Lohnentwicklung wieder folgt. Eigentlich hätten die Renten im vergangenen Jahr im Westen aufgrund der während Corona-Krise geringeren Löhne gesenkt werden müssen, was aber wegen der gesetzlichen Rentengarantie nicht geschah.

Bei der Rentenanpassung für die neuen Bundesländer wird zudem der im Rentenüberleitungs-Abschlussgesetz festgelegte Angleichungsschritt berücksichtigt. Der aktuelle Rentenwert (Ost) steigt damit entsprechend der gesetzlichen Angleichungsstufe auf 98,6 % des aktuellen Rentenwerts West (bisher: 97,9 %). Durch diese Angleichung fällt die Rentenanpassung Ost höher aus, als sie aus der tatsächlichen Lohnentwicklung in Ostdeutschland resultieren würde. Die Ost-West-Angleichung wird im Jahr 2025 abgeschlossen sein.

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